Wolof ist eine senegambische Sprache, die dem atlantischen Zweig der Niger-Kongo-Sprachen angehört. Wolof wird von etwa 4 Mill. Menschen im Senegal gesprochen und ist die am weitesten verbreitete Sprache des Landes. Im Senegal hat Wolof den Status der Nationalsprache, Amtssprache sowie Umgangssprache. Über die Grenzen des Senegal hinaus wird Wolof auch in Gambia (hauptsächlich im Norden) von etwa 185.000 und im südlichen Mauretanien von rund 12.000 Menschen (Stand 2006) gesprochen. Die vorliegende Studie behandelt den Ausdruck von Zeit im Wolof. Über einen syntaktischen und semantischen Ansatz analysiert der Autor die verschiedenen linguistischen Prozesse, die zum Ausdruck von Zeitbeziehungen in der Sprache führen. Die gesammelten Daten werden auf der Basis von syntaktischen Konstruktionen, die für die Verortung eines Ereignisses in der Zeit verwendet werden, untersucht. Aus typologischer Sicht zeigt die vorliegende Studie deutlich, dass im Wolof eine prädikative Strategie (Hilfsverben, fossilisierte Verbformen, …) angewandt wird, während in anderen Sprachen Adverben genutzt werden. Die Oberkapitel behandeln die folgenden Themen: (i) Das Verbalsystem (Tempus und Aspekt) sowie die lexikalischen Elemente und die Verbal- und Nominalphrasen, die aspektuellen Wert enthalten; (ii) Die Adverbialphrasen der Zeit (Lexeme, Nominal- und Adverbialphrasen sowie feststehende Ausdrücke) sowie die zeitlichen Diskursmarker; (iii) Die zeitlichen und hypothetischen Nebensätze; (Anhang) Das mit dem Wolof-Kalender verbundene Vokabular. Über den Autor: Loïc-Michel Perrin arbeitet als Forscher am Zentrum „Langage, Langues et Cultures d’Afrique Noire” (LLACAN) in Villejuif bei Paris.