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Menschentier

Weltlese 7

Erschienen am 25.10.2011
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783940111876
Sprache: Deutsch
Umfang: 508 S.
Format (T/L/B): 3.3 x 19 x 13.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

''Fra¼her war ich ein Mensch. Erza¤hlt man mir. Ich erinnere mich selbst nicht daran, aber Leute, die mich kannten, als ich klein war, sagen, ich ging auf zwei Beinen wie ein Mensch. (...) Die Welt der Menschen ist dazu gedacht, in Augenha¶he betrachtet zu werden. Deiner Augen. Hebe ich meinen Kopf, starre ich jemandem auf den Schritt. (...) Ich sei fra¼her aufrecht gegangen, sagt Ma Franci, warum soll sie la¼gen? Nicht, dass mich das tra¶stet. Ist es nett, einen Blinden daran zu erinnern, dass er mal sehen konnte?'' Dies sind drei tongebende Sa¤tze der Hauptfigur und des Ich-Erza¤hlers aus dem ersten Kapitel. Animal, so genannt, weil er sich nur auf allen Vieren fortbewegen kann, ist ein 19-ja¤hriges verkra¼ppeltes Opfer des Ungla¼cks von Bhopal. Er lehnt Mitleid ab, flucht wie ein Seemann, und giert nach ka¶rperlicher Zuwendung. Animal spricht seine Geschichte auf Tonkassetten eines Journalisten, und er redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist: die Sprache der StraaYe; bei Animal ein charmanter Mix aus Hindi, Englisch und Franza¶sisch. Als eine junge amerikanische a''rztin eine Klinik fa¼r die Opfer der Chemiekatastrophe era¶ffnet, wird Animal zu ihr geschickt, um herauszufinden, auf welcher Seite sie steht. Ein Netz von Intrigen und Verda¤chtigungen treibt die Handlung voran, bis zu ihrem dramatischen Ende. Eine Reihe von bemerkenswerten Figuren, etwa die ka¶stlich schra¤ge franza¶sische Nonne Ma Franci, die das Findelkind Animal aufgezogen hat, oder Chunaram, windiger Vermittler und Teeladenbesitzer, werden mit wenigen Strichen meisterhaft zum Leben erweckt. Die Geschichte bleibt trotz aller Leiden und Schrecken stets anra¼hrend. Sinha balanciert zwischen Koma¶die und Traga¶die und bringt seinen Figuren stets Respekt und Zuneigung entgegen. In einer aus den Fugen geratenen Welt ergibt nur noch die groteske aoebertreibung einen Sinn. Ein sehr bewegender Roman.

Autorenportrait

Indra Sinha, geboren 1950 in Colaba, Indien, ist Sohn eines indischen Marineoffiziers und einer englischen Schriftstellerin. 1967 zog er mit seiner Familie nach England und studierte dort Literaturwissenschaften. Sinha arbeitete als Werbetexter und begann daneben zu schreiben. 1980 erschien Sinhas aoebersetzung des ''Kama Sutra'' ins Englische, ab 1995 konzentrierte er sich ganz auf seine schriftstellerische Arbeit. Fa¼r die Opfer von Bhopal engagiert Indra Sinha sich seit 1993. Er ist Mitgra¼nder des Bhopal Medical Appeal, das den Bhopal-Opfern freie medizinische Versorgung bietet. Sein Roman ''Animal''s People'' (2007) basiert auf dieser Katastrophe. 2007 kommt er auf die Shortlist des Man Booker Prize und 2008 gewinnt ''Animal''s People'' den Commonwealth Writers Prize in der Sparte Eurasia Region: Best Book. Indra Sinha lebt heute mit seiner Familie in Sa¼dfrankreich.

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