Im Frühjahr 1940 ließ Josef Stalin mehr als zwanzigtausend polnische Offiziere, Unteroffiziere und Beamte aus dem sowjetisch besetzten östlichen Polen verhaften und in Lager einsperren. Auf Beschluss des Politbüros der KPdSU wurden diese Menschen grausam hingerichtet und in Massengräbern verscharrt. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang verbreitete die sowjetische Führung Lügen über dieses Verbrechen. Die ehemals westlichen Verbündeten - Churchill und Roosevelt - stellten diese Geschichtsmanipulation öffentlich nicht in Frage. Die Akten mit den genau dokumentierten Ereignissen mussten schweigen. Peter Johnsson schildert auf der Grundlage von Unterlagen in sowjetischen, deutschen und US-amerikanischen Archiven sowie Dokumenten des Internationalen Roten Kreuzes in Genf den genauen Ablauf der Ereignisse. Auf fesselnde Weise analysiert er, wie die Sowjetunion, Russland, die USA und Europa bis heute mit dem Thema umgegangen sind und wie den Opfern bis heute jegliche Wiedergutmachung verwehrt wird.

Peter Johnsson, Jahrgang 1949, ist Historiker, Buchautor und Journalist und arbeitet als Auslandskorrespondent für skandinavische Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehprogramme. Seit drei Jahrzehnten lebt er in Warschau. Er ist einer der kenntnisreichsten Experten zur Geschichte und Gegenwart Osteuropas. www.peterjohnsson.eu