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Buchtipps

Candida Höfers Buch mit Aufnahmen berühmter Bibliotheksräume in Europa und den USA – Kathedralen des Wissens, Tempel der Weisheit, Oasen der Stille –, das 2005 erstmals erschienen ist, wurde zum heimlichen Bestseller unserer Backlist. Begleitet von einem Essay des italienischen Bestseller-Autors und Philosophen Umberto Eco, ist es in Wort und Bild ein Fest für Bibliophile.

»Der Tod ist mein Todfeind.« (Elias Canetti)

»Ich bin Ende oder Anfang«, hat Kafka 1918 geschrieben. Wenn es eine Frage war, so ist sie entschieden, und zwar durch die Nachwelt. Kafka war ein Ende: sofern er einer Welt angehörte, die im europäischen Totalitarismus untergegangen ist, der Welt des deutschsprachigen Prager Judentums vor 1933. Kafka ist aber auch ein Anfang: eine zentrale Figur der Moderne, von einer Ausstrahlung, die weit über die Literatur hinausgeht, aber in der Literatur besonders wirksam ist.

Kennen Sie schon Frau Goldgruber? Sie ist eine Verwaltungsangestellte im Wiener Finanzamt, und Nicolas Mahler muss sie davon überzeugen, dass das, was er macht, eher »Kunst« ist als »Werbegrafik«. Beobachtungen zu Verwaltungsangelegenheiten, Erlebnisse als kurzzeitiger Angestellter einer Videothek, Anekdoten und Überhörtes aus dem Kunst- und Comicbetrieb – all dem entlockt Nicolas Mahler stets das Absurde und stellt es mit trockenem, distanziertem Humor dar.

Der zweite Band der Gesamtausgabe enthält sämtliche Briefe und Essays, unter denen sich auch der berühmte Aufsatz über den Roman Ferdydurke von Witold Gombrowicz befindet.

Für Roland, Privatgelehrter mit Forschungsstipendium an der NYU, ist die Sache mit den Frauen eigentlich kein Thema mehr. Doch als er bei einer Trauerfeier in Manhattan der deutlich jüngeren Leyla begegnet, sieht plötzlich alles ganz anders aus. Leyla bringt Roland dazu, sich in eine Beziehung zu werfen, die ein enormes Glückspotenzial besitzt, aber auch in unlösbare Konflikte führt. Während er zwischen seinem New Yorker Appartement und seinen Lehrverpflichtungen in Berlin hin- und herpendelt, hat er genügend Zeit, Leyla zu vermissen und seine Prinzipien infrage zu stellen.

Stellen Sie sich vor, Sie sind tot, und das ganze Elend geht einfach weiter. In Máirtín Ó Cadhains »Grabgeflüster« sind sämtliche Protagonisten tot und begraben, doch unter der Erde treffen sie sich wieder – und jammern, lästern, schimpfen, fluchen und intrigieren, dass es eine wahre Lust ist. Die Hölle? Vielleicht. Vor allem aber ein sprachliches Feuerwerk, dessen Autor nicht zu Unrecht als der irischsprachige Joyce gilt.

Amy geht nach Tel Aviv, um zu studieren. Sie ist die vernachlässigte Tochter zweier Künstler in London. Amy heißt eigentlich Emily, und so viel, wie von ihr erwartet wird, kann sie gar nicht leisten. Daher beschließt sie, gerade in Tel Aviv angekommen und außer Reichweite ihrer Eltern, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie verliebt sich in den jungen, idealistischen Israeli Nimrod, die beiden heiraten und bekommen eine Tochter, Sharona. So groß ihre Liebe ist, so groß ist jedoch auch Nimrods Idealismus als Sozialarbeiter.

»Im Kino gewesen. Geweint.« (Franz Kafka) Hanns Zischlers profunder Klassiker über den begeisterten Kinogänger Franz Kafka – mit sensationellen neuen Entdeckungen. Und inklusive einer DVD mit den Filmen, die Kafka damals sah. Franz Kafka war ein leidenschaftlicher Kinogänger – das scheint in seinen Tagebüchern immer wieder durch. Vieles in seinen Romanen und Erzählungen deutet darauf hin, dass Kafka sich durch das neue Medium inspiriert fühlte, eine ähnliche Erzählweise in der Literatur auszuprobieren. 

Die krisengeschüttelten Jahre zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Beginn der NS-Herrschaft in Deutschland wurden zu einer Glanzzeit der deutschsprachigen Literatur. Ihre Entwicklung erschließt Helmuth Kiesel in dieser großen Literaturgeschichte in drei Durchgängen: zunächst epochengeschichtlich, dann politik- und gesellschaftsgeschichtlich und schließlich gattungsgeschichtlich. Deutsche, österreichische und deutschschweizerische Verhältnisse werden gleichermaßen berücksichtigt.