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Buchtipps

Die Zeit vergeht im Fluge, doch tat sie das immer schon? Welche Zeitvorstellungen begleiteten die alten Griechen und Römer durch den Tag? Welchen Begriff hatten sie von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft? Und wie beeinflusst ihr Zeitmaß noch heute unseren Alltag? Der Althistoriker Alexander Demandt zählt zu den wenigen seines Faches, die zugleich unterhaltsam und lehrreich zu schreiben wissen. In der ihm eigenen kurzweiligen Art bringt er uns eine Zeit nahe, die im wahrsten Sinne des Wortes ganz anders tickte als unsere.

Warum die Stunde nicht überall gleich schlägt, die innere Uhr täuschen kann und Beethoven aus dem Takt gerät.

Hoffers Erzählung »Am Magnetberg« gilt als herausragendes Beispiel der Techniken der Irreführung, die schon in der Vorlesungsreihe Methoden der Verwirrung von ihm eingesetzt wurden.

Von John Drydens Edlem Wilden bis zu der Sehnsucht des Börsenmaklers Gauguin nach dem Paradies war die exotische Ferne eine Idee, die sich der Europäer zurechtgelegt hatte. Sie enthielt seine Hoffnungen und Einbildungen, seine Ängste und Eitelkeiten. Die Geschichten dieses Bandes lassen uns durch das andere Ende des Fernrohrs blicken: Die Vernünftigkeit des Europäers hält der Verwunderung der Eingeborenen nicht stand, sie entpuppt sich als Willkür, Verrücktheit, Anmaßung der Phantasie.

In ihrem zweiten Gedichtband nach »die ungerührte schrift des jahrs« (2010) führt Esther Kinsky ihre lyrische Erkundung des Lebens fort und erweitert den Kosmos ihrer Bilderwelt – Natur, Landschaft, Jahreszeiten – um Themen, die sie weit über ihr bisheriges Zentrum Mitteleuropa hinausführen. Mit leisem und wissendem Humor bricht sie auf nach Patagonien, ein Land der Sehnsüchte und Träume, folgt den Flügen der schwarzen Raben.

Ein literarischer Mythos in der Romandie, im deutschsprachigen Raum zu entdecken: der Lyriker Georges Haldas.

Für ihre jüngste Kollaboration hat die deutsche Lyrikerin Lydia Daher ihre Verse auf eine abenteuerliche Reise geschickt. Die Originalgedichte flogen, in Begleitung zweier unterschiedlicher englischer Übersetzungen, zum Comiczeichner Warren Craghead III nach Virginia, USA. Dort verwandelte der Zeichner die exklusiv für dieses Projekt komponierten Worte in wunderbar experimentelle Bleistiftzeichnungen mit Textfragmenten.

»Jedes Gedicht kann das letzte sein.« Zutiefst persönlich, sinnlich und kompromisslos verdichtet Amanda Aizpuriete ihre Emotionen, die Essenz ihres Lebens. Die Gedichte sprechen für sich. Sie sind schlicht, widerborstig, ohne Pathos und Beschaulichkeit. Die Grande Dame der lettischen Dichtung ist seit dem Erscheinen ihres ersten Gedichtbandes »Die Untiefen des Verrats« 1993 in der Übertragung der Interlinearversionen aus dem Lettischen von Margita Gũtmane und der Dichterin durch Manfred Peter Hein bekannt.

Ryszard Krynicki zählt zu den »wichtigsten lyrischen Stimmen« (Ilma Rakusa) aus Polen. Dieser Band versammelt eine breite Auswahl seines Schaffens, von den widerständigen politischen Gedichten bis zu den Haikus der letzten Jahre, in denen Krynicki die ganze Schönheit und Vergänglichkeit der Welt zu bündeln vermag. »Ein Pfauenauge? / Brüchige Schönheit, trauernd / die Flügel faltend.«

Diese Geschichte, dargestellt in wunderschönen Illustrationen in schwarz und weiß, bietet viel Stoff zum Nachdenken über die Entwicklung einer Gesellschaft. »Als die Vögel vergaßen, Vögel zu sein« mit dem Originaltitel Bandada gewann den »5. Internationalen Preis von Compostela für illustrierte Bücher«.