0

Buchtipps

Das umfassende schriftstellerische Werk – endlich in einem Band: Etel Adnan ist Poetin und Malerin, Philosophin, Essayistin, Kosmopolitin und eine der wichtigsten Künstlerinnen unserer Zeit. Mit großer Freiheit verwandelt sie Erfahrung und Wissen in poetisches Schreiben, so komplex wie persönlich, so politisch wie visionär. Die hier versammelten Texte, von denen etliche erstmals auf Deutsch vorliegen, geben einen umfassenden Einblick in Etel Adnans universelles schriftstellerisches Werk.

Leider stehen derzeit keine Daten zum Titel zur Verfügung. (9783938803967)

»Hintergrund für Liebe«, der Roman eines Sommers, entstanden 1932/33, erzählt die Geschichte des Beginns einer großen Liebe während einer Flucht auf Zeit aus den kippenden Verhältnissen in Deutschland: »Hie Cointreau, hie Pernod rufen die Plakate – Hitler und Hindenburg sind weit«. Der zwanzig Jahre ältere Mann, ein Bonvivant und Ladies' Man, muß von der jungen Frau, die mit ihm im Auto nach Südfrankreich reist, erst verlassen werden, damit er begreift, was in dieser Beziehung – und im Leben – wirklich zählt.

Mit fast 90 Jahren ist die Grande Dame der irischen Literatur nach Nigeria gereist, um die Wahrheit über die von Boko Haram entführten Mädchen zu erzählen – "Das Mädchen" ist ein dramatisches und beherztes Meisterwerk oder, in J. M. Coetzees Worten: "ein mutiges Buch über eine mutige Seele".

„Von uns wird man noch lange reden.“ Monika Helfers neuer Roman „Die Bagage“ – eine berührende Geschichte von Herkunft und Familie Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern am Rand eines Bergdorfes. Sie sind die Abseitigen, die Armen, die Bagage. Es ist die Zeit des ersten Weltkriegs und Josef wird zur Armee eingezogen. Die Zeit, in der Maria und die Kinder allein zurückbleiben und abhängig werden vom Schutz des Bürgermeisters.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bot das Berliner Scheunenviertel jüdischen Einwanderern aus Osteuropa Zuflucht. Von ihrem Alltag erzählt Martin Beradts meisterhafter Roman Beide Seiten einer Straße. Er beschreibt das Leben der Händler, Bettler, Gelehrten und Kleinkriminellen in der Grenadierstraße, das ärmliche Leben zwischen zionistischen Vereinen, Talmudschulen, Synagogen, Lumpen- und Trödelläden, Kaschemmen und Bordellen.

Die drei Gedichtbände »Was will Niyazi in der Naunynstraße« (1973), »Der kurze Traum aus Kagithane« (1974) und »Die Fremde ist auch ein Haus« (1980) bilden zusammen die »Berliner Trilogie«. Die Poeme waren unter den ersten literarisch anspruchsvollen und erfolgreichen Texten, die in Deutschland die Situation türkischer Arbeitsmigrant*innen überhaupt thematisierten. »Was will Niyazi in der Naunynstraße«, der Auftakt der Trilogie, diente als Vorlage für mehrere Filme und wurde 1987 von Tayfun Erdem vertont.

Zugängliche, vielfach preisgekrönte Lyrik in Form eines Reisetagebuchs. Die Welt in Gedichten erfassen, vermeintlich im Vorübergehen, und doch an das Wesen der Dinge rühren – Michael Krüger hat diese Kunst zur Meisterschaft gebracht in seiner Jahrzehnte währenden Arbeit als Lyriker. In »Mein Europa« zeigt er sich auf intime Weise als Enthusiast des stillen Beobachters, als Eingeweichter im Gespräch der Tiere, als Skeptiker der menschlichen Natur, als Kenner vielfältiger Traditionen, Kulturen und Sprachen – und nicht zuletzt als glühender Anhänger des europäischen Gedankens.

Das autobiographische Schreiben ist für John Burnside existenziell. Mit »Lügen über meinen Vater« und »Wie alle anderen« hat er radikal ehrlich aufgedeckt, woher die dunklen Stoffe stammen, die er ins seinen hochgelobten Gedichten und Romanen literarisch verarbeitet. Im vorliegenden Band wendet er sich nun jener Kraftquelle zu, aus der er wohl am meisten schöpft: der Liebe in all ihren Ausprägungen.

«Sie war mager und ein wenig blass, siebzehn war sie, in einem Alter, wo die jungen Mädchen leicht die gute Farbe verlieren, und auf der Nase hatte sie Sommersprossen.» Das ist Aline, die sich in den Sohn des Bürgermeisters verliebt. Die Tochter einer armen Witwe erlebt das prickelnde Glück ihrer ersten Liebe und mit diesem bald ein trotziges Aufbegehren gegen die engen Konventionen im Dorf. Doch während Aline von einer gemeinsamen glücklichen Zukunft träumt, geht es für Julien einzig um sein Vergnügen.

AIfgrimurs Leben hätte trauriger kaum beginnen können. Einen Vater gibt es nicht, und die Mutter lässt den Säugling auf der Durchreise nach Amerika an seinem Geburtsort zurück: auf dem Hof des Seehasenfischers Björn. Dort wächst AIfgrimur in einer armseligen, aber vollkommenen Welt auf, zwischen mittellosen Durchreisenden und kauzigen Dauermietern, zwischen den Versen und Chorälen der Ersatzgroßmutter und dem ewigen Ticken der alten Standuhr. Der Junge, der seine Gesangskunst auf dem Friedhof zum Besten gibt, fühlt sich von dem Sänger Gardar Holm angezogen.