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Buchtipps

Im Morgengrauen erreicht ein Zug die Kleinstadt Great Minden, wo an ebendiesem Tag ein großer Jahrmarkt stattfindet. Aber der Bankangestellte und Kriegsveteran Peplow, der sich auch unter den Passagieren befindet, ist nicht hier, um mitzufeiern: Der Mann, dem er die Schuld am Tod seines Sohnes gibt, ist in der Stadt – und Peplow will Rache. In Great Minden trifft Peplow alte Bekannte und hat neue Begegnungen. Wir begleiten ihn auf seinem Weg durch die Stadt, und nach und nach offenbart sich das Bild eines Ortes, der tief von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs gezeichnet ist.

'Etwas Seltenes überhaupt' nannte der Journalist Rudolf Olden Gabriele Tergit, die mit ihrem Roman 'Käsebier erobert den Kurfürstendamm' berühmt wurde. Zweifelsfrei gehört sie zu den bemerkenswertesten und mutigsten Frauen des 20. Jahrhunderts. Als erste weibliche Gerichtsreporterin der Weimarer Republik machte sie anhand scheinbar unbedeutender Fälle auf die großen Problematiken ihrer Epoche aufmerksam. Aus der Position einer sozialkritischen Beobachterin heraus beschrieb sie die Gewalt und den zunehmenden Einfluss der Nationalsozialisten.

Sie ist eine der bekanntesten Patientinnen des 20. Jahrhunderts: Dora, das jüdische Mädchen mit der 'petite hystérie' und einer äußerst verschlungenen Familiengeschichte.

Im Frühjahr 2018 gibt es verschiedene Empfehlungslisten. Hier finden Sie die Liste »Sachbuch«.

Im Frühjahr 2018 gibt es verschiedene Empfehlungslisten. Hier finden Sie die Liste »Belletristik«.

Im Werk des Malers Felix Nussbaum (1904, Osnabrück – 1944, Auschwitz) spielen Porträts, Selbstporträts und das Motiv der Maske eine bedeutende Rolle. Zwanzig Autorinnen und Autoren der Gegenwart haben sich intensiv mit den Bildern des Künstlers und seiner Vita auseinandergesetzt. Mit Essays und Prosa eröffnen sie neue Blickwinkel, die weit über das Künstlerische hinausweisen und nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in unsere Gegenwart und Zukunft führen. Jeder Text ist indirekt auch ein Porträt seines Autors: Ein Lesegenuss für Freunde von Literatur und Kunst.

Rom, an einem Nachmittag im Mai 1933. Ein tätlicher Angriff des Malers Hanns Hubertus Graf von Merveldt zwingt den deutsch-jüdischen Maler Felix Nussbaum, die Villa Massimo zu verlassen. Die Rückkehr nach Deutschland ist ihm und seiner Lebensgefährtin, der polnisch-jüdischen Malerin Felka Platek, angesichts der nazistischen Judenverfolgung unmöglich. Nach Aufenthalten an der italienischen Riviera, in Paris und Ostende finden sie schließlich eine Bleibe in Brüssel. Dem dringlichen Rat eines Freundes, sich nach Palästina zu retten, folgen sie nicht.

Preisgekrönt und atemberaubend: Mark Schaevers’ Buch über das Leben und Werk von Felix Nussbaum ist grandios recherchiert – und so mitreißend geschrieben wie ein guter Roman. 1932 beziehen zwei der vielversprechendsten neuen Talente des deutschen Kunstbetriebs ihre Räume in der römischen Villa Massimo: Arno Breker und Felix Nussbaum. Die Stipendiaten sollen frei von finanziellen Sorgen in der Ruhe des Hauses ihre künstlerische Formensprache vervollkommnen. 

Das Interesse an der Philosophie von Hans Blumenberg (1920–1996) wächst im In- und Ausland. Es konzentriert sich aber fast immer auf seine spätere Zeit. Die Gründe der Vernachlässigung seiner frühen Schriften sind leicht zu erklären: Sie suchen ihren Weg zwischen Husserl und Heidegger im Blick auf Texte der mittelalterlichen Philosophie, und vieles blieb ungedruckt. Die Monographie von Kurt Flasch beruht auf Archivstudien und greift zurück auf lebenslange eigene Quellenarbeit zur Philosophie des Mittelalters und der frühen Neuzeit.

1986 erschien die Erstausgabe von Kurt Flaschs Darstellung der mittelalterlichen Philosophie. Inzwischen ist sie zum Standardwerk geworden. Für die 3. Auflage wurde der Band vom Autor vollständig überarbeitet, auf den neuesten Stand der Forschung gebracht und um drei neue Kapitel ergänzt – über den radikalen Franziskaner Olivi, über Durandus de St. Pourçain und über Johannes Buridanus.